Arthritis Symptome, Ursachen und Behandlung

Was ist eine Arthritis

Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung der Gelenke, die verschiedene Ursachen und Formen haben kann. Sie führt oft zu Schmerzen, Schwellungen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen in den betroffenen Gelenken. Es gibt viele verschiedene Arten von Arthritis, wobei die häufigsten Formen Osteoarthritis und rheumatoide Arthritis sind.
In Deutschland leiden schätzungsweise 2 % der erwachsenen Bevölkerung und 15.000 Kinder und Jugendliche an entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Eine frühe Diagnose und Therapieeinleitung sind von entscheidender Bedeutung für den weiteren Verlauf der Erkrankung.

Welche Arten von Arthritis gibt es

Hier finden Sie einige grundlegende Informationen zu den wichtigsten Arten von Arthritis:

Osteoarthritis (Arthrose):

  • Ursache: Abnutzung des Gelenkknorpels im Laufe der Zeit, oft durch Alter, Übergewicht oder wiederholte Belastung.
  • Symptome: Gelenkschmerzen und -steifigkeit, besonders nach Belastung oder am Ende des Tages, sowie eingeschränkte Beweglichkeit.
  • Betroffene Gelenke: Häufig betroffen sind Knie, Hüfte, Hände und Wirbelsäule.

Rheumatoide Arthritis:

  • Ursache: Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem irrtümlicherweise das Gelenkgewebe angreift.
  • Symptome: Symmetrische Gelenkschmerzen und -schwellungen, Morgensteifigkeit, Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein.
  • Betroffene Gelenke: Meistens kleine Gelenke wie die Finger- und Zehengelenke, aber auch größere Gelenke können betroffen sein.

Psoriasis-Arthritis:

  • Ursache: Entzündliche Erkrankung, die bei Menschen mit Psoriasis (Schuppenflechte) auftreten kann.
  • Symptome: Gelenkschmerzen, Schwellungen, Steifheit sowie Hautveränderungen wie rote, schuppige Flecken.
  • Betroffene Gelenke: Häufig betroffen sind die Finger- und Zehengelenke, aber auch die Wirbelsäule und größere Gelenke.

Gicht (Urikopathie):

  • Ursache: Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken durch erhöhte Harnsäurespiegel im Blut.
  • Symptome: Plötzliche, sehr schmerzhafte Gelenkschmerzen, Rötung und Schwellung, oft im großen Zeh.
  • Betroffene Gelenke: Meistens der große Zeh, aber auch andere Gelenke wie Knie, Knöchel und Handgelenke können betroffen sein.

Juvenile idiopathische Arthritis (JIA):

  • Ursache: Autoimmunerkrankung, die bei Kindern auftritt.
  • Symptome: Gelenkschmerzen, Schwellungen, Fieber, Hautausschlag und Wachstumsverzögerungen.
  • Betroffene Gelenke: Kann jedes Gelenk betreffen, häufig jedoch die Knie und Handgelenke.

Diagnose von Arthritis

Die Diagnose von Arthritis umfasst mehrere Schritte und kann verschiedene diagnostische Methoden beinhalten. Hier sind die gängigen Diagnosemöglichkeiten:

Anamnese:

  • Patientengespräch: Der Arzt wird eine ausführliche Krankengeschichte erheben, einschließlich der Symptome, deren Beginn und Verlauf, Familienanamnese, bisheriger Behandlungen und Lebensstilfaktoren.
  • Symptome: Schmerzen, Schwellungen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen der Gelenke, Dauer der Morgensteifigkeit und eventuelle Systemsymptome wie Fieber oder Müdigkeit.

Körperliche Untersuchung:

  • Gelenkstatus: Untersuchung der betroffenen Gelenke auf Schwellungen, Rötungen, Wärme, Empfindlichkeit und Beweglichkeit.
  • Funktionstests: Beurteilung der Bewegungsfähigkeit und Funktionsfähigkeit der Gelenke.

Bildgebende Verfahren:

  • Röntgen: Kann Veränderungen im Knochen und Gelenkspalt zeigen, wie Knorpelverlust, Knochenwucherungen oder Gelenkdeformitäten.
  • Ultraschall: Erlaubt die Beurteilung von Weichteilen, Sehnen, Bändern und Gelenkergüssen.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Zeigt detaillierte Bilder von Weichteilen, Knochen und Gelenken und kann frühzeitig entzündliche Veränderungen darstellen.
  • Computertomographie (CT): Wird seltener verwendet, kann aber detaillierte Querschnittsbilder von Knochen und Weichteilen liefern.

Laboruntersuchungen:

  • Bluttests:
    • Entzündungsmarker: Erhöhte Werte von C-reaktivem Protein (CRP) und Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) weisen auf eine Entzündung hin.
    • Rheumafaktor (RF): Kann bei rheumatoider Arthritis positiv sein.
    • Antikörper gegen citrullinierte Peptide (Anti-CCP): Spezifischer für rheumatoide Arthritis.
    • Antinukleäre Antikörper (ANA): Können bei systemischen Autoimmunerkrankungen wie Lupus positiv sein.
    • Harnsäurespiegel: Erhöhte Werte können auf Gicht hinweisen.
  • Synovialflüssigkeitsanalyse: Untersuchung der Gelenkflüssigkeit auf Entzündungszeichen, Kristalle (wie Harnsäurekristalle bei Gicht) und Infektionen.

Spezialisierte Tests:

  • Arthroskopie: Invasive Methode zur direkten Betrachtung des Gelenkinneren mittels einer kleinen Kamera. Wird selten zur Diagnose verwendet, kann aber in bestimmten Fällen nützlich sein.

Funktionstests und Skalen:

  • Funktions- und Bewegungstests: Beurteilung der Gelenkbeweglichkeit, Kraft und Funktionalität durch verschiedene manuelle Tests.
  • Schmerz- und Funktionsfragebögen: Fragebögen wie der DAS28 (Disease Activity Score) für rheumatoide Arthritis oder der WOMAC-Index für Arthrose, um den Schweregrad und die Auswirkungen der Erkrankung auf das tägliche Leben zu bewerten.

Die Kombination dieser Methoden hilft dem Arzt, die genaue Art der Arthritis zu bestimmen und einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen. Eine frühzeitige und genaue Diagnose ist wichtig, um irreversible Gelenkschäden zu vermeiden und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.

Symptome einer Arthritis

Die Symptome einer Arthritis können je nach Art und Schweregrad der Erkrankung variieren. Hier sind einige häufige Symptome, die bei verschiedenen Formen von Arthritis auftreten können:

Gelenkschmerzen

Ein häufiges Symptom bei Arthritis ist Schmerz in den betroffenen Gelenken. Dieser Schmerz kann von mild bis stark reichen und kann konstant oder episodisch auftreten.

Gelenkschwellung und -Steifigkeit

Entzündung in den Gelenken führt oft zu Schwellung und Steifigkeit, besonders morgens oder nach Ruhephasen. Dies kann die Beweglichkeit der Gelenke einschränken.

Rötung und Wärme

Entzündete Gelenke können rot, warm und empfindlich auf Berührung sein, insbesondere während eines Schubs der Erkrankung.

Morgensteifigkeit

Viele Menschen mit Arthritis erleben eine Steifigkeit der Gelenke am Morgen, die länger als 30 Minuten dauern kann. Dies kann die Beweglichkeit beeinträchtigen und das Aufstehen und Bewegen am Morgen erschweren.

Eingeschränkte Beweglichkeit

Arthritis kann die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke einschränken, was zu Schwierigkeiten beim Bewegen, Biegen oder Tragen von Gegenständen führen kann.

Ermüdung und allgemeines Unwohlsein

Viele Menschen mit Arthritis erleben auch Müdigkeit, Erschöpfung und ein allgemeines Gefühl von Unwohlsein, besonders während eines Schubs der Erkrankung.

Fieber

Bei einigen Formen von Arthritis, insbesondere bei rheumatoider Arthritis und juveniler idiopathischer Arthritis, kann Fieber auftreten, insbesondere während eines Schubs der Krankheit.

Hautveränderungen

Bei bestimmten Arten von Arthritis, wie Psoriasis-Arthritis, können Hautveränderungen wie rote, schuppige Flecken auftreten.

Gelenkdeformitäten

Bei fortschreitender Arthritis können sich die Gelenke verformen, was zu einer eingeschränkten Funktionalität führt. Dies tritt besonders häufig bei rheumatoider Arthritis auf.

Systemische Symptome

Einige Formen von Arthritis können auch andere Organe und Systeme im Körper betreffen und zu Symptomen wie Augenentzündungen, Herzproblemen oder Lungenerkrankungen führen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Symptome bei jeder Person auftreten, und die Symptome können im Laufe der Zeit variieren. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern.

Behandlungsmöglichkeiten bei Arthritis

Die Behandlung von Arthritis zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu reduzieren, die Funktion der betroffenen Gelenke zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Die Behandlung kann je nach Art und Schweregrad der Arthritis variieren. Hier sind einige häufige Behandlungsmethoden:

Medikamente:

  • Schmerzmittel: Paracetamol oder rezeptfreie entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Naproxen können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
  • Entzündungshemmende Medikamente (NSAR): Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen, Naproxen oder Cox-2-Hemmer können Schmerzen und Entzündungen reduzieren.
  • Kortikosteroide: Bei schweren Schüben von Entzündungen können Kortikosteroide wie Prednison kurzfristig eingesetzt werden, um Entzündungen zu reduzieren.
  • Krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs): Diese Medikamente werden häufig bei rheumatoider Arthritis eingesetzt, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und Gelenkschäden zu verhindern.
  • Biologika: Biologische DMARDs wie TNF-Alpha-Blocker, IL-6-Inhibitoren und andere können bei schwerer rheumatoider Arthritis eingesetzt werden, wenn herkömmliche DMARDs nicht ausreichen.
  • Uricosurika: Bei Gicht können Medikamente wie Allopurinol oder Febuxostat zur Senkung der Harnsäurespiegel eingesetzt werden.

Physikalische Therapie:

  • Übungen zur Stärkung der Muskeln um die betroffenen Gelenke herum, um die Stabilität zu verbessern und die Belastung zu reduzieren.
  • Dehnübungen zur Verbesserung der Beweglichkeit der Gelenke.
  • Anpassung von Hilfsmitteln wie Schienen, Orthesen oder Gehhilfen, um die Gelenke zu entlasten und die Funktionalität zu verbessern.

Lebensstiländerungen:

  • Gewichtsmanagement: Übergewicht kann die Belastung der Gelenke erhöhen. Ein gesundes Gewicht kann die Symptome verbessern und das Fortschreiten der Arthritis verlangsamen.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und entzündungshemmenden Lebensmitteln ist, kann entzündungshemmende Wirkungen haben und die Symptome verbessern.
  • Aktivitätsanpassung: Vermeidung von Überlastung und schonende Bewegungsmuster können die Gelenke entlasten und Schmerzen reduzieren.

Chirurgische Eingriffe:

  • Gelenkersatzoperationen: Bei fortgeschrittener Arthritis und schweren Gelenkschäden können Gelenkersatzoperationen wie Hüft- oder Knieendoprothesen erforderlich sein.
  • Gelenkspiegelung (Arthroskopie): Kann zur Entfernung von entzündlichem Gewebe oder zur Glättung von Gelenkoberflächen verwendet werden.

Alternative Therapien:

  • Akupunktur: Kann zur Schmerzlinderung und Entspannung eingesetzt werden.
  • Physikalische Therapien wie Hydrotherapie oder Wärme-/Kältetherapie können ebenfalls zur Linderung von Schmerzen und Steifheit beitragen.

Pulsierendes Magnetfeld:

Pulsierende Magnetfeldtherapie (PEMF) wird als alternative Behandlungsmethode für verschiedene Arten von Arthritis sowie für andere muskuloskelettale Erkrankungen eingesetzt. Die PEMF-Therapie basiert auf der Anwendung niederfrequenter magnetischer Felder, die in Intervallen pulsieren. Die Vorstellung hinter der PEMF-Therapie ist, dass die Magnetfelder die elektrischen Ladungen in den Zellen beeinflussen können, was wiederum verschiedene biologische Prozesse beeinflusst. Diese Prozesse könnten die Entzündungsreaktion im Gelenk beeinflussen, Schmerzen lindern und die Regeneration von Gewebe fördern.

Infrarot Tiefenwärme:

Infrarot-Tiefenwärme-Therapie ist eine Form der Wärmetherapie, bei der Infrarotstrahlen verwendet werden, um tief in das Gewebe einzudringen und Wärme zu erzeugen. Diese Art der Therapie kann bei verschiedenen Arten von Arthritis eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern, Muskelverspannungen zu lockern und die Durchblutung zu verbessern.
Infrarot-Tiefenwärme-Therapie kann auf verschiedene Arten angewendet werden, einschließlich spezieller Infrarotlampen, Infrarot-Saunen, Kristallmatten oder spezieller Geräte zur lokalen Anwendung auf betroffenen Gelenken oder Muskelgruppen.

Die Behandlung von Arthritis erfordert oft eine multidisziplinäre Herangehensweise unter Einbeziehung von Ärzten, Physiotherapeuten, Ernährungsexperten und anderen Fachleuten. Es ist wichtig, mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, um einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln, der auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Patienten zugeschnitten ist.

Prognose bei Arthritis

Die Prognose bei Arthritis variiert stark je nach Art der Arthritis, dem Schweregrad der Erkrankung, dem Zeitpunkt der Diagnosestellung und der individuellen Reaktion auf die Behandlung.

Die Prognose bei Arthritis kann durch frühzeitige Diagnose, eine umfassende Behandlung und eine effektive Selbstmanagementstrategie verbessert werden. Eine enge Zusammenarbeit mit einem Arzt oder einem Team von Gesundheitsdienstleistern ist wichtig, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten und die Lebensqualität zu optimieren.

Blogeintrag vom 12.04.2024

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